Fachwerkhaus im Emsland

Geschichte

Als sich am 12. Dezember 1952 acht Persönlichkeiten aus Politik, Verwaltung und Kultur trafen, um den Emsländischen Heimatverein, den heutigen Emsländischen Heimatbund, ins Leben zu rufen, war dies der Auftakt zu einem bemerkenswerten Kapitel regionalen kulturellen Lebens. Zwar war auch diese Gründung, wie so vieles im damaligen „Armenhaus Emsland“, eine reichlich verspätete, doch sollte sich bald zeigen, dass der Heimatbund teilzunehmen wusste an den vielfältigen Bestrebungen, durch eine Gesamterschließung das Emsland in eine bessere Zukunft zu führen. Dabei war gerade das Aufgabenfeld des neu gegründeten Vereins durchaus schwierig. Er war es schließlich, der mit darauf Acht geben sollte, dass mit dem neuen Profil, das die Region gewinnen musste, die Individualität und Identität nicht unwiederbringlich verloren gingen.

Bereits im ersten Jahr seines Bestehens gelang es dem Emsländischen Heimatverein, das geeignete Mittel zu finden, um sich und seine Anliegen nachhaltig bei den Emsländern und den Freunden dieses Landstrichs zu verankern: das „Jahrbuch“. Für das Vorwort des ersten Bandes formulierte der damalige Vorsitzende Dr. Josef Stecker: „Wenn, wie es beabsichtige ist, jährlich ein solches Buch erscheint, wird – Steinchen an Steinchen gefügt – ein Mosaikbild unserer Heimat vor uns liegen, ihrer Geschichte, ihrer Landschaft und ihrer Entwicklungsmöglichkeiten; zugleich eine Fundgrube für jene, die einmal eine systematische Arbeit über das Emsland bringen wollen.“ Bis heute ist das auf mittlerweile 60 Bände angewachsene Jahrbuch des Emsländischen Heimatbundes das Werk schlechthin über unsere emsländische Heimat mit ihrer Geschichte, ihrer Landschaft, ihren Facetten und Besonderheiten.

Zum Jahrbuch gesellte sich im Laufe der Jahre eine Reihe weiterer Daueraufgaben. Aus der Jahrbuchredaktion und der Möglichkeit des Schriftenaustausches ergaben sich schon frühzeitig die Notwendigkeit und die Möglichkeit, eine Bibliothek aufzubauen, in der vorwiegend regionales Schrifttum gesammelt wird.

Seit Anfang der siebziger Jahre ist der Heimatbund Träger des Emslandmuseums Schloss Clemenswerth, also des kulturgeschichtlich und touristisch bedeutendsten Museums unserer Region. Und seit 1979 ist die Geschäftsstelle des Heimatbundes gleichzeitig tätig für die damals neu gegründete Emsländische Landschaft für die Landkreise Emsland und Grafschaft Bentheim. Schließlich trägt die Eigenschaft als Dachverband für mehr als 60 Vereine mit weit über 12.000 Mitgliedern dazu bei, dass der Heimatbund mitten im kulturellen Leben des Emslandes steht.

Von Hermann Bröring, zum Geleit in der Festschrift „50 Jahre Emsländischer Heimatbund“ erschienen.

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